Diese 6 ätherischen Öle helfen bei Erkältungen

Naturheilkunde
von
Mag. pharm. Stefanie Briganser
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    Aktualisiert am 23.01.2024

    So groß wie die Vielfalt der ätherischen Öle ist, so vielfältig sind auch ihre Einsatzgebiete. In der kalten Herbst- und Winterzeit können wir uns ihre Eigenschaften zum Vorbeugen und Behandeln von Erkältungskrankheiten zunutze machen, um Symptome rasch zu lindern und den Verlauf der Erkrankung zu verkürzen.

    Ätherische Öle werden von verschiedenen Pflanzen in beispielsweise den Blättern, Blüten, Früchten oder Samen gebildet. Sie weisen einen für die Pflanze typischen Geruch auf und bestehen aus vielen verschiedenen Komponenten. So kann ein ätherisches Öl über 500 verschiedene Bestandteile aufweisen. Einige dieser Inhaltsstoffe können beispielsweise das Immunsystem stärken oder Abwehrzellen aktivieren, welche die in den Körper eingedrungenen Krankheitserreger unschädlich machen; andere wirken schleimlösend oder entspannend auf die Bronchien. Daher können ätherische Öle bei Husten, Schnupfen und Heiserkeit Symptome lindern und den Verlauf verkürzen.

    Typische Anwendungsarten der ätherischen Öle sind Inhalation, Einnahme oder Einreibung. Eine Inhalation kann mittels Inhalator, Dampfbädern, Bädern oder Einreibungen erfolgen. Dabei gelangt das Öl über Mund und Nase in die Bronchien und von dort aus weiter in den Blutkreislauf. Bei der Einnahme wird das Öl im Dünndarm aufgenommen; es gelangt aber auch hier über Mund und Nase in die Bronchien. Im Folgenden finden Sie einige wichtige ätherische Öle für die Erkältungszeit.

    Tipps zur richtigen Anwendung:

    Auf einem Tisch steht ein Luftbefeuchter. Im Hintergrund sieht man eine junge Frau, die auf der Couch ein Buch liest.
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    • Prinzipiell ist es wichtig, ätherische Öle nie unverdünnt zu verwenden − außer es wird explizit so empfohlen –, da es ansonsten zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen kann.
    • Bei Herz-Kreislaufbeschwerden, Krampfadern oder Asthma sollte die Verwendung von ätherischen Ölen vor ihrem Einsatz abgeklärt werden.
    • Vorsicht ist bei Babys und Kleinkindern geboten, da einige Öle mit bestimmten Bestandteilen nicht geeignet sind.
    • Generell sollte darauf geachtet werden, dass ätherische Öle nicht zu nah an Mund oder Nase von Babys oder Kleinkindern verwendet werden, da es zu Atemnot kommen kann.
    • Weiters kann es bei ätherischen Ölen zu allergischen Reaktionen kommen.
    • Am besten lassen Sie sich in Ihrer Apotheke über das für Sie passende ätherische Öl beraten.

    1. Thymianöl

    Eine Flasche Thymianöl steht auf dem Tisch.
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    Medizinische Verwendung findet der Echte Thymian. Dieser ist in Mittel- und Südeuropa beheimatet und wächst dort auf felsigen Hängen und Trockenrasen. Er kann je nach Klima und Standort verschiedene Wirk- und Duftprofile entwickeln.

    Bei Erkältungskrankheiten angewandt wirkt er entspannend auf die Bronchialmuskulatur, hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen, fördert den Abtransport von Schleim aus den Atemwegen und bekämpft Entzündungen.

    2. Eukalyptusöl

    Eukalyptus stammt aus Australien und ist sehr zäh, da er mit wenig Wasser auskommt und große Hitze gut erträgt. Das ätherische Eukalyptusöl findet man in den Blättern. Die Inhaltsstoffe des Öls lösen festsitzenden Schleim aus den Bronchien und Nasennebenhöhlen; der Abtransport des Schleims wird somit gefördert, und dieser kann leichter abgehustet werden. Zudem wirkt es krampflösend und hemmend auf das Wachstum von Bakterien.

    Das Eukalyptusöl eignet sich zur Inhalation, als Einreibung oder zum Lutschen als Bonbon. Bei entzündlichen Darmerkrankungen, Leber- oder Gallebeschwerden sollte keine Einnahme des Öls erfolgen. Bei empfindlichen Menschen kann das eingenommene Öl zudem zu Magenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen führen.

    3. Teebaumöl

    Eine Flasche Teebaumöl steht auf dem Tisch.

    Beim Teebaum handelt es sich um einen immergrünen Baum, der in Australien beheimatet ist. Er wurde schon vor Jahrtausenden von den australischen Ureinwohnern medizinisch genutzt. Zur Anwendung kommt das ätherische Öl aus den Blättern des Teebaums, welches antibakteriell und antiviral wirkt. Außerdem hemmt es das Wachstum von Pilzen, wirkt immunstärkend und raumluftreinigend.

    Daher ist es für die Behandlung von Erkältungskrankheiten, grippalen Infekten und Fieber geeignet. Teebaumöl kann auch bei Fieberblasen, die in der kalten Jahreszeit immer wieder vorkommen, gute Dienste leisten. Dazu wird mehrmals täglich das pure Öl auf die Fieberblase getupft.

    4. Latschenkieferöl

    Die Latschenkiefer, auch Latsche oder Legföhre genannt, gehört zu den Nadelhölzern und wächst in den Alpen, aber auch in den Gebirgen von Mittel- und Südeuropa in 1.000 bis 2.700 Metern Höhe. Ihr ätherisches Öl hilft bei Erkältungskrankheiten, die Atmung zu vertiefen; es stärkt die Abwehrkräfte, wirkt schleimlösend, fördert den Abtransport von Schleim und hemmt das Wachstum von Bakterien.

    Das Öl kann zur Inhalation oder als Einreibung zur Anwendung kommen. Latschenkieferöl kann vor allem bei sehr empfindlicher Haut auch in verdünnter Form zu Rötungen führen.

    5. Zitronenöl

    Der Zitronenbaum stammt ursprünglich aus China und wächst heute im gesamten Mittelmeerraum und in subtropischen Regionen. Das ätherische Öl der Zitrone befindet sich in ihrer Schale und kommt aufgrund seiner antibakteriellen, antiviralen und entzündungshemmenden Wirkung unter anderem bei Erkältungskrankheiten, Fieber und Gliederschmerzen zum Einsatz. Zudem wirkt das Öl immunstärkend und raumluft-desinfizierend.

    6. Pfefferminzöl

    Eine Flasche Pfefferminzöl steht auf dem Tisch.
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    Bei der Pfefferminze handelt es sich um eine lange bekannte Heilpflanze, die wahrscheinlich im 17. Jahrhundert durch die spontane Kreuzung zweier Minzarten entstanden ist. Daher kann Pfefferminze ausschließlich in Kulturen angebaut werden, weil es ansonsten zu Rückkreuzungen kommt, wodurch wiederum andere Minzarten entstehen würden.

    Verwendung finden die Blätter der Pflanze, aus welchen das ätherische Pfefferminzöl gewonnen wird. Dieses kann bei Erkältungskrankheiten zur Inhalation oder Einreibung verwendet werden und findet sich auch als Bestandteil in Nasensprays oder Bonbons. Es löst den Schleim aus den Bronchien, erleichtert das Atmen bei einer verstopften Nase und wirkt außerdem fiebersenkend, antiviral, antibakteriell, antiseptisch und entzündungshemmend.

    Achtung:

    Pfefferminzöl nicht bei Kindern unter drei Jahren anwenden, da das Öl eine Atemdepression auslösen kann – es besteht Erstickungsgefahr!

    Schnell selbstgemacht: Kalte Kompresse gegen Kopfschmerzen

    Gegen Kopfschmerzen, die durch übermäßige Reizung entstehen, wirkt zum Beispiel Lavendelduft. Geben Sie dafür 3 Tropfen Lavendelöl in eine Duftlampe – die Duftmoleküle verteilen sich nach und nach im Raum.

    Besonders gut hilft auch eine kalte Kompresse: Befeuchten Sie ein dünnes Baumwolltuch mit kaltem Wasser. Mischen Sie 4 Tropfen Pfefferminzöl mit 2 Tropfen Lavendelöl und träufeln Sie die Mischung auf das Tuch. Legen Sie das Tuch auf die Stirn und ziehen es ganz glatt. Lassen Sie es so, bis Besserung eintritt.

    Mag. pharm. Stefanie Briganser
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